Starkregen
Landauf, landab häufen sich in allen Regionen und Ländern auf der nördlichen Halbkugel der Erde infolge klimatischer Veränderungen, die die Menschheit leider verursacht hat, Ereignisse, die auf der einen Seite zu Überschwemmungen führen können, auf der anderen Seite erhebliche Hitze und Trockenheit hervorrufen. Wälder sterben, die Trinkwasserversorgung stößt an ihre Grenzen, Energie wird knapp und gleichzeitig füllen punktuelle Starkregenereignisse öffentliche Kanäle und Keller der Menschen.
Sowohl der Gemeinderat als auch die Verwaltung befassen sich seit vielen Jahren – in immer kürzer werdenden zeitlichen Abständen – sehr intensiv mit diesen Problematiken.
Bereits nach dem ersten größeren Starkregenereignis im Jahre 2013 wurde von einem Fachbüro eine Flussgebietsuntersuchung erstellt, die die möglichen Hochwassergefahren im Bereich des Erlenbachs eruiert hat und auf deren Grundlage verschiedene bauliche Verbesserungen geplant und teilweise bereits umgesetzt werden konnten, um die Menschen und deren Hab und Gut vor möglicherweise entstehenden Gefahren aus Starkregenereignissen zu schützen.
Sowohl entlang des Erlenbachs, aber auch in allen anderen Wohngebieten auf der Gemarkung ist dabei auch die aktive Mithilfe der dort wohnenden Menschen erforderlich, um Gefahren abzuwehren. Das eigene Haus muss bestmöglichst geschützt sein: durch Rückstauklappe, Abdichtung der Kellerwände, funktionierende Drainagen, Abkopplung einer möglicherweise hinter der Rückstauklappe zufliesenden Dachentwässerung, Schaffung von Versickerungsstellen für die Dachentwässerung und Retention der Dachentwässerung durch Bau einer Zisterne.
Leider ist immer wieder aber auch festzustellen, dass auf Privatgrundstücken mehr und mehr versiegelt wird: durch die Erweiterung der Terrasse, durch den Bau von Gartenhäuschen oder auch die Anlegung von zusätzlichen Stellplätzen für Fahrzeuge, um nur einige Beispiele zu nennen.
Tut man da nichts, um eine funktionierende Entwässerung des eigenen Grundstücks sicher zu stellen, indem man vielleicht auch auf liebgewonnenes verzichtet, erreicht man in der Gesamtheit aller Grundstücke und auch für das eigene keine Verbesserung der Situation.
Was die Gemeinde Ötisheim in der Sache bereits unternommen hat und sie weiter vorantreiben wird:
- Die Flussgebietsuntersuchung stellte die Grundlage dar für die Starkregenmaßnahmen „Im Bruch“ (bereits umgesetzt), „Im Brühl / Bachstraße“ (kurz vor der Umsetzung) und „Enzberger Straße“ (in Planung).
- In den darauf folgenden Jahren wurden alle Kanäle und Regenwasserbehandlungsanlagen der Gemeinde im Rahmen der Überarbeitung des Allgemeinen Kanalisationsplans (AKP) hydraulisch unter Berücksichtigung vorhandener und künftiger Baugebiete überprüft. Der AKP und die Einleitung von Regenwasser aus den Regenrückhaltebecken in den Erlenbach wurde vom Enzkreis dann bis zum Jahr 2040 genehmigt.
- Eine Auflage für die Genehmigung des AKPs durch das Umweltamt des Enzkreises ist u.a., dass die Regenrückhaltebecken auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dies ist bereits in der Umsetzung; die Kosten dafür belaufen sich auf über 2,5 Mio. Euro.
- Die Beauftragung eines „Starkregenrisikomanagementkonzepts“ im November 2022. Näheres dazu finden Sie im Internet.
Für die gesamte Gemarkung wurde die Erstellung dieses Konzepts an ein Fachbüro für etwas mehr als 60.000 Euro in Auftrag gegeben. In der genannten Beschreibung ist zu lesen, dass dadurch neben Gefährdungs- und Risikoanalyse auch ein Handlungskonzept erstellt wird. D. h. es wird genau ermittelt, was und wo baulich etwas getan werden kann oder muss, um Gefahren aus Starkregenereignissen besser begegnen zu können.
Die Gemeinde Ötisheim ist in einem Boot mit vielen anderen Gemeinden, Städten und Regionen, die alle von derselben Problematik betroffen sind. Gemeinderat und Verwaltung tun alles Menschen Mögliche, um die Bürger vor den „neuen“ Gefahren zu schützen.
Doch auch Sie können Ihren Beitrag leisten, um sich und Ihre Familie und ihr Eigentum zu schützen.
Wir empfehlen Ihnen die Installation von geeigneten Warn-APPs. Als geeignete Warn-APP empfehlen wir Ihnen NINA, ein Warndienst des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Sie warnt zuverlässig vor Unwetter, Starkregen, Hochwasser, etc. und gibt hilfreiche Tipps zur Vorbereitung auf Katastrophen-Szenarien.
Darüber hinaus verfügt die Gemeinde Ötisheim über ein Sirenensystem mit Hilfe dessen sie die Bürgerschaft bei akuten Gefahren entsprechend warnen kann.
Nützliche Informationen finden Sie auch digital unter www.hochwasserbw.de. Die aktuellen Hochwassergefahrenkarten finden Sie hier.